Augenblicke

Einen Dichter als Freund

- dieses ist schon eine wunderbare Sache -
welcher auf einem Sonnenstrahl lebt,
welcher die Federn des Spatzes im Nest wärmt;
welcher im Winde wohnt,
der inmitten von hundert Flüstertönen eine Botschaft überbringt,
von herumstreifenden Wünschen in einem Traum,
nahe und fern,
wo verworren ein lieblicher Duft schwebt,
welcher der Begegnung mit heiterem Aufwachen vorhergeht.
Auf dem Flügel des Windes heiter spielt,
welcher mit der Luft kommt,
schweigend und unversehens,
zwischen sonderbarem grellen Licht,
die Phantasie, welche den Dichter in einen durchsichtigen Mantel einhüllt
und ihn weit weg bringt...
bis eines Tages der Freund Dichter, den Berg ersteigend,
einen sonderbaren Weg aus umherstreifenden Sternen fand,
welcher ihn zur Wiege, gebildet durch den abnehmenden Mond, führt;
um hier ruhig zu schlafen.
Andererseits kann es wichtig sein,
daß die Dichter sich denen zum Gehör stellen, welche in Kontakt leben,
vielleicht in verschiedener Weise,
oder vielleicht gleich ihnen,
mit der alltäglichen Routine
und sind dem Rest der Welt dankbar,
welche ihnen bewußt und/oder unbewußt
das glühende Material für ihre Lyrik beschaffen.

Tomaso Urso
 Gelehrter, Weiser und Florentiner Philosoph
in der Florentiner Zeitschrift "Il Fauno" (Der Faun)

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