Das Narretei-Syndrom

Das Thema des heutigen Artikels ist eine Krankheit, die fast jeder von uns kennt und deren Symptome sicherlich auch schon viele im Verwandtenkreis oder an sich selbst beobachtet haben, ohne diese als Erkrankung zu erkennen.
Die Epidemie heißt Karneval oder auch Fasching, wird von Experten aber auch unter dem Namen Narretei-Syndrom geführt.
Diese heimtückische Nervenkrankheit befällt die Bevölkerung ganzer Landstriche praktisch zeitgleich und wütet ohne Erbarmen mehrere Tage lang unter großen Teilen der Population.  Dabei ist zu bemerken, dass dieses Syndrom anscheinend jahreszeitlich bedingt ist, da es meist im Februar auftritt, wobei abzüglich einer Inkubationszeit von ca. 3 Monaten die Infektion Mitte November des vorhergehenden Jahres stattfindet.
   
Die typischen Symptome des Karnevals sind
  - emotional unausgewogenes Verhalten
  - kollektiver Alkoholismus
  - akute Aggressivitätszustände
  - Massenhysterie und Herdentrieb
  - Schizophrenie und akute Taubheit
 

     

In der Mitte des Februar finden sich die Befallenen auf den Strassen und Plätzen ihrer Heimatstädte zusammen und beginnen zu lärmen. Dies scheint eine Art letzte Warnung des befallenen Geistes an ihre Umwelt zu sein, sofort den Ort zu verlassen, um einer Infektion zu entgehen. Die nicht Infizierten verbarrikadieren sich daraufhin oder verlassen fluchtartig die betroffenen Städte und Gebiete und begeben sich in Schutzzonen, wie zum Beispiel Mallorca oder Ibiza, wo sie die Zeit des Wahnsinns abwarten, um danach heimzukehren und mit den Aufräumungsarbeiten zu beginnen.
Währenddessen vermummen sich die Erkrankten in bunte Verkleidungen und bilden große, marodierende Gruppen, die lärmend durch die Strassen ziehen oder sich, meist abends, in Stadt- und Sporthallen zusammenrotten, um mit verdünntem Ethanol, oft in Form von Bier oder Sekt, ihren tobenden Geist zu beruhigen und sich von Leidensgenossen vorgetragene, nicht selten zusammenhanglose, Reden anzuhören. In diesem Zustand zeichnen sich einige durch eigentümliche Darbietungen aus, die von den übrigen Herdenmitgliedern oft stürmisch bejubelt werden.

Zur selben Zeit machen sich besonders schwer Erkrankte daran, das Narretei-Syndrom auf weitere Gebiete auszubreiten, indem sie Wagentrecks zusammenstellen, die sie mit Hilfe von Pappmache als Schiffe, riesige Enten oder andere unsinnige Objekte tarnen, was darauf hinweist, dass sie jeden Sinn für die Realität verloren haben.
Dies wird aber fast immer von der Masse der nur leicht Erkrankten bemerkt, weshalb diese Trecks oftmals von großen Gruppen Schlachtschreie ausstoßender und als Sagengestalten getarnter Menschen angegriffen werden.
Die Besatzungen der Fahrzeuge wehren sich mit Hilfe von Nahrungsmitteln, mit denen sie die Angreifer bewerfen, während paramilitärische Gruppen die tobende Menge mit Hilfe von zweckentfremdeten Musikinstrumenten, mit denen sie einen unglaublichen Lärm verbreiten, auf Distanz halten. Diese Trecks bleiben aber nach einer Fahrt von einigen Kilometern meist aufgrund von Munitionsmangel stecken und ergeben sich.
Diese erschreckende Krankheit ist besonders in der westlichen Welt verbreitet, wird aber von den meisten Regierungen entweder unterschätzt oder ignoriert.

Da bisher weder ein Heilmittel, noch ein Impfstoff entwickelt wurde, ist der beste Rat für den gesundheitsbewußten Leser, sich während dieser Zeit von Städten und großen Menschenansammlungen fernzuhalten, oder am Besten ins faschingsfreie Ausland zu flüchten.

Um Missverständnissen vorzubeugen, soll an dieser Stelle bemerkt werden, dass das Narretei-Syndrom nicht schichtspezifisch - oder gar nur bei geistig minderbemittelten Menschen - auftritt, sondern quer durch alle Gesellschaftsgruppen zuschlägt und - den Kleinen Blauen Sandkreaturen sei es gedankt - keine größeren Nachwirkungen mit sich bringt.

Für weitere Fragen wenden sie sich bitte an:
Ärzte gegen den Fasching e.V.
 

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