Ende
Dezember.
Der Weihnachtsmann schleppt sich mit seinem Sack das
Treppenhaus hoch.
Kommt ihm der Osterhase entgegen:
"Du, lass Dich ja nicht auf ein
Gespräch mit der Müller'n im 9. Stock ein!"
Als
der Nikolaus kam
Dieses und weitere schöne
Gedichte von Kästner habe ich vorsorglich
von meiner Seite entfernt, weil das Copyright erst im Jahr 2044 endet
und
die Erben offenbar mit drastischen Geldstrafen der
Veröffentlichung entgegentreten.
Erich Kästner (1899-1974)
(nach dem Gedicht von Clement Clarke Moore "A visit
from St. Nicholas")
Knecht
Rupprecht
Von drauß vom
Walde
komm' ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens ruhn;
Und morgen flieg' ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat." -
"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
Essen fromme Kinder gern." -
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach: "So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von drauß vom Walde komm' ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?
Theodor Storm
Dieses und andere schöne
Gedichte von Kästner habe ich vorsorglich
von meiner Seite entfernt, weil es mir aus Zeitgründen nicht möglich
ist, der derzeitigen Abmahnwelle der Erben im WWW die Stirn zu bieten.
Nikolausgedicht
Nikolaus, du guter Mann,
hast einen schönen Mantel an.
Die Knöpfe sind so blank geputzt,
dein weißer Bart ist gut gestutzt,
die Stiefel sind so spiegelblank,
die Zipfelmütze fein und lang,
die Augenbrauen sind so dicht,
so lieb und gut ist dein Gesicht.
Du kamst den weiten Weg von fern,
und deine Hände geben gern.
Du weißt, wie alle Kinder sind:
Ich glaub, ich war ein braves Kind.
Sonst wärst du ja nicht hier
und kämest nicht zu mir.
Du musst dich sicher plagen,
den schweren Sack zu tragen.
Drum, lieber Nikolaus,
pack ihn doch einfach aus.
Verfasser unbekannt
Der Dezember
Erich Kästner (1899-1974)
Dieses und weitere schöne
Gedichte von Kästner habe ich vorsorglich
von meiner Seite entfernt, weil das Copyright erst im Jahr 2044 endet
und
die Erben offenbar mit drastischen Geldstrafen der
Veröffentlichung entgegentreten.
Nikolaus
im Walde
Es
rauscht der Wind im Winterwalde
durch die kühle graue Flur
und ein Jeder hofft, - schon balde
find er St. Niklolauses Spur.
Ach, wann wird er endlich kommen,
dieser heiß ersehnte Gast ?
Kinder blicken teils benommen
von Baum zu Baum, von Ast zu Ast.
In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, was wird dann geschehn ?
Und mancher tut schon mal erwähnen,
"Ich hab St. Nikolaus gesehn".
Langsam neigt der Tag sich nieder,
Die Winternacht, sie steigt herauf,
als ein leises Raunen wieder,
stoppt der Kinder frommen Lauf.
Da aus dunstigem Gefilde
steigt wie eine Nebelnacht,
ein stilles schattiges Gebilde,
und die Dämmerung ist erwacht.
Kinderblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als Niklaus an der Tagesschwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.
Du guter alter Nikolaus,
du Freund der Kinder nah und fern,
leer Deinen Sack heut bei uns
aus,
wir alle haben dich so gern.
Verfasser unbekannt
Am Tag vor
Weihnachten
von Bruno Horst
Bull
Nur noch einmal
wird es dunkel,
nur noch einmal wird es Nacht.
Wird es wieder Abend werden,
hat Knecht Ruprecht was gebracht?
Aus
dem Walde wird er kommen,
wo verschneite Tannen stehn,
und sechs große zahme Hirsche
sind vor dem Gefährt zu sehn.
Glocken
klingen, und der Schlitten
ist bis obenhin bepackt.
Ach, was hat der gute Alte
für die Kinder eingesackt!
Äpfel,
Nüsse und Rosinen,
Kuchen, Kekse, Marzipan,
Engelshaar und Mandarinen,
Hampelmann und Eisenbahn.
Weiß
du noch vom letzten Jahre,
als der Tannenbaum gebrannt,
wie es war, als lang erwartet
in der Tür Knecht Ruprecht stand?
Nur
noch einmal wird es dunkel,
nur noch einmal wird es Nacht.
Wird es wieder Abend werden,
hat Knecht Ruprecht was gebracht.
* Frohes
Fest *
Plätzchenduft zieht durch das Haus,
versperrt sind manche Schränke.
Es weihnachtet, man kennt sich aus,
und wohlsortiert sind die Geschenke.
Man freut sich auf das Kinderlachen
und auf ein paar Tage - ruhig und still,
andern mal eine Freude machen,
das ist es, was man will.
Weihnachtskarten trudeln ein
von allen Ecken und Kanten,
die meisten sind, so soll es sein,
von lieben und anderen Verwandten.
Verfasser unbekannt
Nüsseknacken
Holler boller, Rumpelsack,
Niklas trug ihn huckepack,
Weihnachtsnüsse gelb und braun,
runzlig, punzlig anzuschaun.
Knackt die Schale, springt der Kern,
Weihnachtsnüsse ess ich gern.
Komm bald wieder in dies Haus,
guter alter Nikolaus.
Albert Sergel (1876-1946)
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